
Zecken entfernen – geht es richtig!
Zecken in Deutschland: Alles, was du wissen musst
Zecken sind kleine Spinnentiere, die in Deutschland und vielen anderen Teilen der Welt vorkommen. Obwohl sie winzig sind, können sie ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen, da sie Krankheiten übertragen können. Dieser Artikel gibt einen Überblick über Zecken in Deutschland, ihre Verbreitung, die von ihnen übertragenen Krankheiten und wie man sich vor Zeckenbissen schützen kann.
Verbreitung und Lebensraum der Zecke
In Deutschland sind mehrere Zeckenarten heimisch, aber die am häufigsten vorkommende Art ist der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus). Diese Zeckenart bevorzugt feuchte Umgebungen und ist in Wäldern, Gärten, Parks und sogar auf Wiesen zu finden. Zecken sind besonders aktiv in den wärmeren Monaten, von März bis Oktober, können aber bei milden Wintern auch ganzjährig aktiv sein.
Lebenszyklus der Zecke
Zecken durchlaufen vier Entwicklungsstadien: Ei, Larve, Nymphe und Erwachsene. Während ihrer Entwicklung müssen sie mindestens dreimal Blut saugen, um in das nächste Stadium überzugehen. Jede Mahlzeit dauert mehrere Tage und kann von verschiedenen Wirten stammen, darunter Vögel, Reptilien, kleine Säugetiere und Menschen.
Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden
Zeckenstiche können verschiedene Krankheiten auf den Menschen übertragen, darunter:
Borreliose (Lyme-Borreliose)
Verursacht durch das Bakterium Borrelia burgdorferi, ist dies die häufigste durch Zecken übertragene Krankheit in Deutschland. Frühe Symptome sind Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit und ein charakteristischer Hautausschlag (Erythema migrans). Unbehandelt kann Borreliose zu Gelenk-, Herz- und neurologischen Problemen führen.
Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
Ein Virus, das Entzündungen des Gehirns und der Hirnhäute verursachen kann. Symptome reichen von grippeähnlichen Beschwerden bis hin zu schweren neurologischen Komplikationen. Das FSME-Virus kommt vor allem in bestimmten Risikogebieten in Süddeutschland vor. Eine Impfung ist für Menschen, die in diesen Gebieten leben oder sich häufig dort aufhalten, empfehlenswert.
Anaplasmose
Eine bakterielle Infektion, die grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen verursacht. In schweren Fällen kann sie lebensbedrohlich sein.
Babesiose
Auch als „Hundemalaria“ bekannt, kann diese Krankheit auch Menschen betreffen. Sie wird durch Einzeller (Babesia) verursacht und führt zu Fieber, Schüttelfrost und Anämie.
Schutz vor Zeckenstichen
Um das Risiko von Zeckenstichen und den damit verbundenen Krankheiten zu minimieren, sind folgende Maßnahmen empfehlenswert:
Schutzkleidung tragen:
Lange Ärmel, lange Hosen und geschlossene Schuhe tragen. Helle Kleidung macht es leichter, Zecken zu erkennen.
Zeckenschutzmittel verwenden:
Repellents auf Haut und Kleidung auftragen, um Zecken abzuschrecken.
Regelmäßige Kontrolle:
Nach Aufenthalten im Freien den Körper gründlich auf Zecken absuchen. Besonders aufmerksam sollte man Stellen wie Kniekehlen, Achseln, Leistengegend und Haaransatz untersuchen.
Umgebung zeckensicher gestalten:
Hohe Gräser und Büsche im Garten regelmäßig schneiden. Aufenthaltsorte von Haustieren kontrollieren und gegebenenfalls Zeckenschutzmittel für Tiere verwenden.
Impfung gegen FSME:
In Risikogebieten ist eine FSME-Impfung ratsam. Sie bietet einen wirksamen Schutz vor dieser schwerwiegenden Krankheit.
Nach einem Zeckenstich
Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Zeckenstich kommen, ist es wichtig, die Zecke schnell und richtig zu entfernen (siehe Anleitung oben). Nach der Entfernung sollte die Stichstelle über mehrere Wochen beobachtet werden. Bei Anzeichen einer Infektion oder ungewöhnlichen Symptomen ist es ratsam, sofort einen Arzt aufzusuchen.
Fazit
Zecken sind in Deutschland weit verbreitet und können ernsthafte Krankheiten übertragen. Durch Vorsichtsmaßnahmen und rechtzeitige Entfernung der Zecken kann das Risiko minimiert werden. Information und Prävention sind der beste Schutz vor den kleinen, aber gefährlichen Blutsaugern.
Tipps zum Zecken entfernen
Es ranken sich viele Gerüchte um die Zeckenentfernung. Doch einige Hausmittel können mehr Schaden anrichten als helfen.
Bevor Sie die Zecke entfernen, beachten Sie bitte ein unserer Tipps:
- Wenn Sie eine Zecke bei sich gefunden haben, suchen Sie weiter. Zecken sind keine Herdentiere, aber wo eine ist, können auch mehrere sein.
- Zecken setzen sich bevorzugt an unzugänglichen Stellen fest. Achten Sie daher besonders auf Stellen wie Achselhöhlen oder Bauchfalten.
- Hausmittel helfen nicht immer. Nagellackentferner, Alkohol oder Benzin führen nur dazu, dass Krankheiten schneller übertragen werden können. Die Zecke an sich lässt sich dadurch nicht leichter entfernen.
- Wenn Sie die Zecke nicht beim ersten Versuch entfernen können, geraten Sie nicht in Panik. Probieren Sie es noch einmal oder holen Sie sich Hilfe von einer weiteren Person.
Zecke mit der Pinzette entfernen
Am einfachsten entfernen Sie Zecken mit einer Pinzette. Und so geht`s:
Schritt 2: Ziehen Sie die Zecke gerade nach oben heraus!
Das gleiche Prinzip gilt bei der Verwendung einer Zeckenzange. Bestellen Sie jetzt ganz unkompliziert eine Zeckenzange bei Amazon – für sichere Ausflüge in Wald und Wiese. >> Zeckenzangen bei Amazon: hier klicken << (Affiliate-Link)
Desinfizieren Sie die betroffene Stelle NACH Entfernung der Zecke und beobachten Sie den Zeckenbiss in nächster Zeit. Sollten sich Rötungen oder Schwellungen bilden, suchen Sie bitte einen Arzt auf! Auch bei Fieber oder Schwindelgefühl ist der Gang zum Arzt notwendig.
Durch Zecken übertragene Krankheiten
Zecken übertragen Krankheiten, das ist gemeinhin bekannt. Viele Leute fürchten sich daher vor den Parasiten. Eine Infektion droht nur in den allerwenigsten Fällen. Aber wussten Sie, dass eine Zecke neben den bekannten Erregern von FSME und Borreliose noch mehr Krankheiserreger in sich tragen kann? Lesen Sie, mit welchen Krankheiten Sie sich bei einem Zeckenbiss infiziert können.
Entfernen Sie die Zecke umgehend!
Bei allen Zeckenbissen ist es zunächst wichtig, dass Sie die Zecke entfernen. Damit minimieren Sie das Risiko der Übertragung von Erregern. Je länger eine Zecke sich im saugenden Zustand befindet, desto höher wird das Risiko einer Infektion. Auch eine unsachgemäße Entfernung kann die Übertragung von Krankheitserregern begünstigen. Lassen Sie sich Zeit und verfallen Sie nicht in Hektik!
Borreliose – Krankheiten durch Zecken
Zecken tragen verschiedene Krankheitserreger in sich. Zu den Bekanntesten gehört neben FSME die Borreliose. Nur bei rund 5% der Zeckenbisse werden bestimmte Bakterien, sogenannten Borrellien, übertragen und können eine Infektion verursachen.
Doch keine Panik: Die Erreger befinden sich im Darm der Zecke. Dadurch dauert es sehr lang, bis sie den Weg zum Wirt zurückgelegt haben. Wenn Sie innerhalb von 12 Sunden die Zecke entfernen, sinkt das Infektionsrisiko immens.
Was ist eine Borreliose?
Die bakterielle Infektionskrankheit wird durch sogenannte Borrelien ausgelöst. Das sind die Bakterien, die durch einem Zeckenstich in den Körper gelangen können. Äußerst selten sind auch Bremsen, Flöhe oder Mücken Überträger des Bakteriums Borrelia.
In Mitteleuropa tritt die Lyme-Borreliose am häufigsten auf. Bei Reisen in tropische Gebiete kann man sich jedoch auch mit anderen Formen infizieren.
Symptome von Borreliose können erst nach Wochen auftreten
Nach dem Biss einer Zecke kann es mehrere Wochen dauern, bis sich Symptome zeigen. Wenn Sie Symptome bei sich feststellen, die auf eine Infektion mit Borrelien schließen lassen, gehen Sie zum Arzt! Es Bedarf einer ausgiebigen Behandlung, um Spätschäden zu vermeiden.
Borreliose vermeiden: Bei diesen Anzeichen aufpassen!
Bei der Borreliose gibt es viele unterschiedliche Krankheitssymptom. Durch diese Vielfältigkeit ist sie nicht leicht von anderen Erkrankungen zu unterscheiden.
Achten Sie nach einem Aufenthalt im Wald auf folgende 5 Anzeichen:
- Die Zecke ist noch sichtbar oder ein Zeckenbiss ist auf der Haut erkennbar.
- Wanderröte (lat. Erythema migrans): Die ringförmige Hautrötung um den Zeckenstich ist ein charakteristisches Symptom einer Borrelien-Infektion. Sie ist einige Tage bis Wochen um die Einstichstelle herum sichtbar, tritt jedoch nicht zwingend bei allen Betroffenen auf. Die Wandrröte wandert, wie der Name sagt, und kann sich auch außerhalb des Areals befinden, in der ein Zeckenbiss stattfand.
- Erkältungsähnliche Symptome sowie Fieber und Kopfschmerzen treten zu Beginn einer Borreliose auf.
- Die Einstichstelle juckt und schmerzt ähnlich wie bei einem Mückenstich, Tiere kratzen sich an den betroffenen Stellen
- Weitere Symptome sind Müdigkeit, Blässe und Appetitlosigkeit
Verlauf einer Borreliose
Die Borreliose gilt als Multisystemerkrankung, die sich kurz oder über eine lange Zeit entwickeln kann. Ein leichter Verlauf mit einer spontanen Ausheilung ist ebenso möglich wie die Entwicklung großer Komplikationen in verschiedenen Bereichen von der Hirnhautentzündung über Störungen des Zentralen Nervensystems bis zu chronischen Gelenk- oder Herzproblemen.
Bei der Borreliose werden 3 Stadien unterschieden:
1. Stadium einer Borreliose: Innerhalb von Tagen bis zu Wochen tritt die Wanderröte als rötlich entzündete Verfärbung der Haut auf. Dabei kann um die Einstichstelle ein Durchmesser von bis zu 20 Zentimetern erreicht werden. Hinzutreten können Kopf- und Gliederschmerzen, Schweißausbrüche, Magen-Darm-Beschwerden, grippeähnliche Symptome, Bindehautentzündungen oder Schwellungen der Lymphknoten auftreten.
2. Stadium einer Borreliose: Bis zu 6 Monate nach dem Zeckenbiss tritt in Nähe der Wanderröte ein Brennen auf und es kann zu Lähmungserscheinungen kommen. Bei Kindern betrifft diese oft das Gesicht. Das Kind kann die Stirn nicht runzeln, die Lippen nicht spitzen und die Stirn nicht runzeln. Eine Gehirnhautentzündung mit Kopfschmerzen, Erbrechen und Fieber ist ebenfalls möglich. Manche Kinder weisen ein Borrelienlymphozytom, eine kleine blaurote Hauterhebung auf, die über Wochen und Monate an Ohrläppchen, Brustwarzen oder im Genitalbereich sichtbar ist.
3. Stadium einer Borreliose: Wird eine akute Borreliose nicht behandelt, kann sie chronisch werden, dann kommt es, ein halbes Jahr oder noch längere Zeit nach dem Zeckenstich, zu einer Lyme-Arthritis, chronischen Hautveränderungen, einer Entzündung von Gehirn- und Rückenmark bis zu Sprach- und Koordinationsstörungen, wenn das Nervensystem befallen ist. Etwa 5 Prozent aller Infizierten sind von diesen Krankheitsverläufen betroffen.
FSME – Krankheiten durch Zecken
Zecken können verschiedene Krankheiten übertragen. Zu den Bekanntesten zählt die Viruserkrankung Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz: FSME)
Im Jahr 2016 ist die Anzahl der FSME-Erkrankungen in Deutschland um 56% auf 348 gemeldete Fälle gestiegen (Quelle: Robert-Koch-Institut).
Diese Zahl ist jedoch mit Skepsis zu betrachten, da die Infektionsrate stark schwankt. Dies kann ganz banal am Wetter und der damit verbundenen Vermehrung der Zecken liegen. Aber auch die wechselnde Aktivität der Menschen in Infektionsgebieten lässt die Zahlen schwanken. Nicht zuletzt wirken sich Impfungen auf die Menge der Erkrankungen aus, da mit diesen eine Infektion verhindert werden kann.
Oft verläuft die Krankheit ohne äußere Anzeichen. Es kann jedoch auch zu grippeähnlichen Symptomen kommen. Auch Fieber und Meningoenzephalitis sind möglich. Im schlimmsten Fall bildet sich eine Hirnhautentzündung oder eine Entzündung direkt im Gehirn.
Impfung gegen FSME?
Eine Impfung kann ein Infektion verhindern. Diese wirkt jeoch nicht sofort. Fragen Sie Ihren Arzt daher frühzeitig nach einer Zeckenimpfung und warten Sie nicht bis zu Ihrer nächsten Freizeitaktivität im Freien.
Wenn Sie Symptome bei sich feststellen, die auf FSME schließen lassen, gehen Sie zum Arzt! Es Bedarf einer ausgiebigen Behandlung um Spätschäden zu vermeiden! Die Viruserkrankgung an sich kann nicht behandelt werden, Ihr Arzt wird Ihnen jedoch viel Ruhe und vermutlich Schmerzmittel verschreiben. Antibiotika wirken bei Viren nicht, sie sind daher zu vermeiden.
FMSE ist meldepflichtig
Ihren Arzt sollten sie auch aus einem anderen Grund aufsuchen: FSME ist nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) meldepflichtig. Das bedeutet, dass Ihr Arzt ihre Erkrankung weiterleiten muß. Diese Maßnahme dient nicht Ihrer Bloßstellung, sondern dem Überblick über die Häufigkeit und die Verbreitung der Krankheit.
[shariff]